Baumperlen

Irgendwie kam ich über Pinterest auf einen Artikel über Baumperlen. Ich war augenblicklich wie elektrisiert und fasziniert von diesen Baumperlen. Sie entstehen, wenn der Baum eine Verletzung kuriert, indem er Holz darüber wachsen lässt, und natürlich auch an der Außenhaut die Rinde. 

Ich forschte weiter im Internet.....wenn sich die Baumperle leicht lösen lässt, ist die Heilung abgeschlossen. Bloß nicht mit einem Messer abschneiden...das hätte ich sowieso nie gemacht. Am besten ein Gummihammer oder einen Socken/ Handschuh über den normalen Hammer.

Am nächsten Morgen startete ich am frühen Morgen in den Wald, um nach Baumperlen Ausschau zu halten. Vertrauensvoll, dass ich Baumperlen finden würde, nahm ich gleich einen Hammer mit. Ich folge bei meinen Spaziergängen immer meiner Intuition, und so führte diese mich zu zwei mächtigen Buchen ganz in der Nähe, an denen ich kleine Baumperlen von ca. 2-3cm entdeckte. Ich konnte sie leicht mit den Fingern ablösen. Ich bedankte mich bei den beiden Buchen und spazierte weiter.

Es zog mich weiter in den Wald bergan, und schon nach wenigen Biegungen fiel mir eine schräg stehende Buche auf. Ich ging näher an sie heran, ich umarmte sie, da sie am Rande eines Abhangs steht ....und als ich meinen Blick nach oben zur Baumkrone schweifen ließ, da entdeckte ich Efeuranken, die nicht von unten den Baum hinaufwuchsen, sondern von oben herabhangen. Ich weiß nicht warum, aber ich nahm die Efeuranken und hob sie ein wenig vom Baumstamm ab, und da entdeckte ich unter dem Efeu eine Beule, eine faustgroße Ausbuchtung (Maßstab ist meine kleine Faust).... ob das eine Baumperle ist?

So viel Glück gleich beim ersten Mal? Ich konnte es kaum glauben und war aufgeregt wie vor Weihnachten als Kind.

Vorsichtig klopfte ich mit dem Hammer (mit meinem Handschuh als Überzug) dagegen, und schon splitterte Rinde ab, zum Vorschein kam bereits jetzt das wunderschöne helle Holz. Ich klopfte vorsichtig von allen Seiten weiter, was nicht so leicht war, weil die Baumperle soweit in der Höhe war, dass ich sie mit meinen nach oben gestreckten Armen gerade noch erreichen konnte; und außerdem war da der steile Waldabhang, den ich nicht hinunterpurzeln wollte.

Es gelang mir, die Baumperle vorsichtig nach und nach zu lösen. Ich hielt sie in meinen Händen, überglücklich! Ich fühlte mich so vom Himmel beschenkt..... diese wunderschöne Baumperle für mich speziell, ich habe sie gefunden oder sie hat mich gefunden, sie ist ein Sinnbild für meine Heilungsfähigkeit, für meine inneren Verletzungen, und ich dachte, dass meine inneren Verletzungen wohl ganz schön groß gewesen waren, nach der Größe der Baumperle zu schließen.

Ich bedankte mich voller Liebe und Freude bei der Buche, ich umarmte und küsste sie. Als Dankeschön schenkte ich ihr meinen selbstgemachten Lippenbalsam (auch mit Bienenwachs). Ich rieb die gesamte Aushöhlung, in der die Baumperle gewachsen war, mit reichlich Lippenbalsam ein, wie eine Versiegelung, und ordnete die Efeuranken als Schutz wieder darüber.

Natürlich hab ich meine Baumperlen-Buche wieder und wieder besucht, um mich wieder zu bedanken und um zu sehen, ob alles in Ordnung ist und es ihr gut geht. Bei einem nächsten Besuch habe ich ihr Agnihotra-Asche gebracht, die ich rund um den Stamm tief eingegraben habe und in die Höhlung, wo die Baumperle gewachsen war.